Das Gelbe Haus Flims

Gaumenfreuden

Ein kulinarisches Puzzle

Sa. 11.12.10 – Mo. 18.04.11

Wer träumt nicht von einem Gala-Dinner im Suvretta House in St. Moritz, einer Chill-Out-Party in der Bar des Grand Hotel Bürgenstock oder einfach von einem luxuriösen Nachtessen bei Andreas Caminada in Schloss Schauenstein oder bei Roland Jöhri in Champfèr? Diese Gaumen- und Gourmetfreuden haben eine lange Tradition, denen sich das Gelbe Haus Flims auf die Spur setzt– mit historischen Kochbüchern, mit Speisekarten aus zwei Jahrhunderten, mit Tischdekorationen, einer Bar sowie einem veritablen Weinkeller mit erlesenen Spezialitäten. Zweihundert Jahre Gaumenfreuden – von dazumal bis in die Molekularküche von heute.

Essen und Trinken sind Lebensnotwendigkeiten. Das tönt banal, es gibt aber verschiedene Ausprägungen dieser Ernährung. Manchmal muss es schnell gehen. Fast Food muss reichen, vom Kebab- oder Sandwichladen um die Ecke, aus der Kantine oder von Mc Donalds. Bisweilen bereiten und geniessen wir ein Essen zuhause (ohne Fertigpizza) und manchmal lassen wir uns in Hotels oder Restaurants verwöhnen. Um letzteres geht es in dieser Ausstellung: von der Küche der Grand-Hotels oder der Haute Gastronomie in den Restaurants.

Es geht um den Luxus des Geniessens über die vergangenen Jahrhunderte hinweg. Vielleicht ist es sinngebend, dass das älteste Kochbuch der Ausstellung (nach Publikationsdatum) von einem Koch vierer Päpste des 16. Jahrhunderts verfasst wurde. Und vermutlich ist der Aufstieg des Bürgertums verantwortlich, dass Hotels und Restaurants der gehobenen Klasse entstanden sind, mit den entsprechenden Kochbüchern – von Marie-Antoine Carême über Brillat-Savarin bis zu Bocuse oder Jamie Oliver.

Es geht aber auch um Design! Die Tischsitten mit Gedecken und Besteck oder mit Speisekarten haben sich über die letzten 150 Jahre gewandelt – vom altehrwürdigen Hotelporzellan aus der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen bis zum heute ausschweifenden Teller-Design.

Es geht aber auch um Kunst: Man ist versucht zu sagen, dass die Künstler über die Jahrhunderte hinweg "verfressene Säcke" waren, haben sie doch immer wieder das Essen zum Thema gemacht. Das ist bei den Gelagen von Breughel ebenso der Fall wie bei Renoir oder Picasso. Und es gibt seit Daniel Spoerri selbst die «Eat Art»! Verstreut in der Ausstellung finden Sie immer wieder einzelne «Einsprengsel» mit Kunst aus diesem Jahrhundert.

Und es geht – wie eingangs erwähnt – auch ums Trinken. Zum Chill-out eines fröhlichen Abends in der Bar mit Cocktails, Tee und Schokolade – oder mit einem Glas Wein. Im Keller des Hauses ist ein veritabler Weinkeller installiert – der zwar keine Bouteillen zum Ausschenken oder Degustieren offeriert, aber immerhin mit den Gaumenfreuden unzertrennlich – auch bezüglich Kunst – verbunden ist.

Sie sind herzlich eingeladen, an einem Fragespiel per iPod teilzunehmen. Über die Etagen des Hauses finden Sie 20 Fragen zu den Gaumenfreuden, die Sie auf dem iPod (erhältlich an der Rezeption) beantworten können. Und wer sich als Gaumenfreund auszeichnet, erhält einen selbstverständlich kulinarischen Preis.